Pressemitteilung
Unfruchtbar durch Fracking?
(Münster/Düsseldorf) – Macht Fracking unfruchtbar? Die meisten der im Fracking-Prozess eingesetzten Chemikalien stören den Hormonhaushalt menschlicher Zellen, berichten Forscher im Magazin "Endocrinology".
Die Fracking-Unternehmen sind nicht verpflichtet, die genaue Zusammensetzung der chemischen Zusatzstoffe bekannt zu geben. Die Risiken lassen sich daher aufgrund von Datenlücken nur ungenau abschätzen. Unter den häufig verwendeten Zusatzstoffen befinden sich jedoch mehrere bekannte Giftstoffe.
Wissenschaftler von der University of Missouri haben festgestellt, dass einige dieser Stoffe den menschlichen Hormonhaushalt stören können, wenn sie in das Grund- und Trinkwasser gelangen. Mehrere der „endokrinen Disruptoren (EDC)“ wurden genauer auf ihre schädliche Wirkung auf menschlichen Zelllinien geprüft. 90 % dieser Stoffe stören sowohl den männlichen als auch den weiblichen Hormonhaushalt. Bei einer Überprüfung im US-Bundesstaat Colorado fanden die Forscher 16 dieser gefährlichen Substanzen in nennenswerter Konzentration im Grund- und Trinkwasser in der Nähe von Fracking-Aktivitäten.
Vor dem Hintergrund dieser wissenschaftlichen Ergebnisse hält die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) Nordrhein-Westfalens die Entscheidung der Bundesregierung, Probebohrungen für Fracking zuzulassen, für absolut verantwortungslos. Die ÖDP-NRW erwartet von der NRW-Landesregierung und den sie tragenden Parteien, dass sie ein absolutes Fracking-Verbot für Deutschland über den Bundesrat durchsetzen.
Quellen:
(Endocrinology, 2015; doi: 10.1210/en.2015-1375)
(The Endocrine Society, 15.10.2015 - AKR)