Pressemitteilung
ÖDP NRW fordert: Waldpolitik als Beitrag zur Klimapolitik
Klimaorientierte Waldpolitik kann zusätzlich 30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr speichern
(Düsseldorf/Münster) – Etwa die Hälfte des CO2-Jahresausstoßes aller PKW in Deutschland könnten die deutschen Wälder speichern. Dies setzt aber eine klimaschutzorientierte ökologische Bewirtschaftung der Wälder voraus. „Klimaschutz und Waldpolitik gehören eng zusammen“, so der Landesvorstand der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) Nordrhein-Westfalen auf seiner letzten Sitzung. „Nimmt die Bundesregierung ihre Klimaziele ernst, muss sie in der Waldpolitik zügig umsteuern. Im Koalitionsvertrag ist aber eine Änderung in die falsche Richtung vorgesehen.“
Das Freiburger „Öko-Institut e. V.“ hat im Auftrag von Greenpeace die Klimawirksamkeit unterschiedlicher Waldpolitiken untersucht. Bleibt alles bei der bisherigen Nutzung, hat der Wald nur 1/3 der möglichen CO2-Speicherkapazität. Die Bundesregierung will nach Koalitionsvertrag eine von der Holzindustrie geforderte intensivere ökonomische Nutzung des Waldes umsetzen. Unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes ist diese Politik desaströs: Sie führt nach Berechnungen der Wissenschaftler zu einer Reduktion der CO2-Speicherfähigkeit des Waldes um ca. 90% auf 1/10 des derzeitigen Wertes und auf nicht einmal 4% des maximal möglichen. „Die Politik der Bundesregierung führt dazu, dass der deutsche Wald als CO2-Speicher weitgehend ausfällt.“, so die ÖDP NRW.
Die ÖDP NRW fordert eine zügige Umsteuerung in der Waldpolitik. Waldpolitik muss als Klimapolitik verstanden werden, nicht als Unterstützung des maximalen Gewinns für die Holzindustrie. Waldpolitik kann einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der deutschen Klimaziele leisten. In der Kombination von Kohleausstieg und klimaorientierter Waldpolitik liegt die Chance, die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Folgt aber die Bundesregierung dem Primat der Ökonomie in beiden Bereichen, gibt sie die Klimaziele und damit des Pariser Klimaschutzabkommen auf.
Quelle (Öko-Institut):
https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/Waldvision-Methoden-und-Ergebnisse.pdf