Pressemitteilung
MERCOSUR-Abkommen sofort stoppen!
Landesvorstand der ÖDP NRW entsetzt über die klima- und menschenfeindliche Entwicklung in Brasilien
(Münster / Düsseldorf) – Der Landesvorstand der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) Nordrhein-Westfalen ist über die klima-, umwelt- und menschenverachtende Politik des neuen Präsidenten Brasiliens, Bolsonaro, entsetzt. Dieser will den Schutz indigener Völker verringern. Ebenso will er die wirtschaftliche Nutzung des Regenwalds für die Viehzucht und den Bergbau zulassen. Damit gefährdet er das wichtigste Gebiet der Erde für den Klimaschutz. Die Ziele der internationalen Klimaschutzabkommen würden damit massiv geschädigt.
Der verringerte Schutz für die Ureinwohner gereicht Bolsonaros Verbündeten, der Agrarindustrie zum Vorteil. Diese kritisiert, dass indigenen Völkern große Gebiete zugesprochen wurden, die dann für deren wirtschaftlichen Interesse nicht zur Verfügung stünden. Die indigenen Völker haben in Brasilien die Rolle der „Hüter des Waldes“. Daher sind sie der erklärten Feinde derjenigen, die den Wald anders nutzen wollen. Bolsonaros Ausfällen gegen Schwarze, Indigene und Homosexuelle und seine Faszination für die Militärdiktatur lassen ihn als eine ernste Gefahr für die noch junge Demokratie Brasiliens erscheinen.
Die EU verhandelte dem südamerikanischen Staatenbund MERCOSUR über ein neues sogenanntes „Freihandelsabkommen“. Dieses soll nach in 2019 unterzeichnet werden. Dem MERCOSUR Staatenbund gehören die Länder Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay an. Für die ÖDP NRW stellt die weitere Verhandlung des MERCOSUR-Abkommens einen schweren Verstoß gegen die Werte Europas dar. Daher fordert die ÖDP NRW den sofortigen Stopp des MERCOSUR-Abkommens.
Das MERCOSUR-Abkommen enthält darüber hinaus negative Folgen für Verbraucherrechte, Umweltstandards und die Demokratie, so die ÖDP NRW. Schutzstandards für Verbraucher und Umwelt werden zu Lasten der Bürger aufgeweicht. Demokratische Prinzipien werden zu Ungunsten der Menschen in Südamerika und Europa geopfert.
Das MERCUSOR-Abkommen sichert das europäische Vorsorgeprinzip nicht ab. Es soll stattdessen der tendenziell „nachsorgende Ansatz“ der Welthandelsorganisation (WTO) verstärkt werden. Dieser Ansatz hat zur Folge, dass eine Substanz solange zugelassen ist, bis deren Schädlichkeit nachgewiesen ist. Das Vorsorgeprinzip sieht das umgekehrte Vorgehen vor: Ein Unternehmen muss die Unschädlichkeit wissenschaftlich nachweisen, bevor es Stoffe in den Verkehr bringen kann. Bei eventuellen Risiken müssen nach dem Vorsorgeprinzip die europäischen Regie-rungen vorsorgend aktiv werden, wenn es begründete Bedenken gibt.