Pressemitteilung
Gülle tötet!
Die ÖDP zur Landwirtschaftspolitik: Emissionen aus der Landwirtschaft tragen erheblich zur Feinstaubbelastung auch in den Städten bei
(Münster/Düsseldorf) – „Ammoniak plus Stickoxyd gibt Feinstaub.“ Auf diesen Umstand macht die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) Nordrhein-Westfalen aufmerksam.
Die Gülleproblematik der Landwirtschaft führt nicht nur zur Verschmutzung unseres Grund- und Trinkwassers. Sie führt auch zu einer erheblichen Luftbelastung. Nach Berechnungen des Max-Plank-Instituts für Chemie in Mainz sterben jedes Jahr 50.000 Menschen in Europa vorzeitig an Feinstaub, der von der Landwirtschaft verursacht wird. Dieser Feinstaub bildet sich aus Ammoniak. Ammoniak ist chemisch eine Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff. Dieser entsteht bei der Lagerung von Gülle und Mist.
Reagiert dieser Ammoniak in der Luft mit Stickoxyden oder Schwefeldioxid, entstehen hieraus Ammoniaksalze. Diese dringen als Feinstaub in die Lunge ein; mit gesundheitsgefährdender, oft tödlicher Wirkung.
Die ÖDP NRW fordert daher, bei der Gesetzgebung bezüglich Gülle diesen Umstand weitaus stärker zu berücksichtigen. Gülle schädigt eben nicht nur das Wasser, sondern auch die Luft. Da Feinstaub mitunter über hunderte von Kilometer verfrachtet wird, gelangt dieser Gülle-Feinstaub auch in die Städte und schädigt dort die Menschen. Gerade die mangelnde Durchlüftung unserer Stadtbebauung führt dazu, dass sich dieser Gülle-Feinstaub in den bewohnten Gebieten ansammelt.
Die ÖDP NRW fordert eine Wende in der europäischen und deutschen Landwirtschaftspolitik. „Es kann nicht angehen, dass hier landwirtschaftliche Lobbypolitik auf Kosten von Gesundheit und Leben der Menschen betrieben wird.“ so die ÖDP NRW.
Die ÖDP fordert daher, die Bindung der Tierhaltung an die landwirtschaftliche Fläche wieder einzuführen. Diese bestand bis 2006. Die ÖDP sieht eine wirksame Be-grenzung auf 2 Großvieheinheiten pro Hektar. Dadurch könnte auch der Ammoniak-Ausstoß deutlich reduziert werden. Bei einer Reduktion der Ammoniak-Emission um 50 % würde die Feinstaubbelastung in Europa um 11 % zurückgehen; bei einer noch stärkeren Reduktion von Ammoniak wäre eine Senkung des Feinstaubs um 1/3 möglich. Das hat das Max-Plank-Institut in Mainz ausgerechnet.
Die deutsche Fleischindustrie produziert zu einem großen Anteil für den Export. Diese Exportindustrie muss verpflichtet werden, die Bevölkerung vor der durch ihr Tun entstehenden Gesundheits- und Lebensgefahren zu schützen. Hierzu sind auch zwingend bauliche Veränderungen in den Stallungen erforderlich. Auch die Ernährung der Tiere wirkt sich auf die Ammoniak-Produktion der Landwirtschaft aus. Eiweißreduziertes Futter führt zu weniger Harnstoff in Gülle und Mist und reduziert damit auch das freigesetzte Ammoniak.
Um die Menschen zu schützen, muss die Politik hier alle Möglichkeiten ausschöpfen. Die Bundesregierung fällt jedoch in diesem Bereich nur durch Untätigkeit auf. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Quellen:
www.iass-potsdam.de/de/ergebnisse/publikationen/2016/landwirtschaft-ammoniak-und-luftverschmutzung