Pressemitteilung
Der Meeresspiegel steigt weltweit dramatisch
… und die Regierungen handeln zu zögerlich.
(Düsseldorf/Münster) – Dramatischer Anstieg des Meeresspiegels! Dies geht aus der neuesten Veröffentlichung der World Meteorological Organization hervor. Für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) NRW ist dies ein erneuter Beweis, dass die Klimaschutzmaßnahmen derzeit nicht geeignet sind, den Klimawandel und seine katastrophalen Folgen abzuwehren. Die ÖDP NRW fordert wirksame Maßnahmen, um eine Klimakatastrophe abzuwehren.
Die World Meteorological Organzitation diagnostiziert in ihrem Bericht einen im Vergleich zum vorangegangenen Fünfjahreszeitraum stark ansteigende CO2-Konzentration. Die Anstiegsrate beschleunigt sich hierbei. 2011–2015 betrug die Anstiegsrate noch 2,2 %, im aktuellen Zeitraum 2015–2019 bereits 2,6 %. Auch ist ein sich beschleunigender Anstieg anderer, wichtiger Treibhausgase festgestellt. Die Zunahme der ozeanischen CO2-Konzentration hat den Säuregehalt des Ozeans erhöht. Die globale Temperatur steigt weiter an. Die globale Durchschnittstemperatur für den Zeitraum 2015–2019, die derzeit auf 1,1 (± 0,1) ° C über dem vorindustriellen Niveau (1850–1900) geschätzt wird, dürfte daher die wärmste aller vergleichbaren Zeiträume sein, die jemals verzeichnet wurden. Es ist 2015 bis 2019 um 0,20 (± 0,08) ° C wärmer als der Durchschnitt für 2011–2015.
Diese Erwärmung ist jetzt schon in einem deutlichen Anstieg des Meeresspiegels messbar. Der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt sich hierbei. Wie Höhenmessersatelliten zeigen, steigt der Pegel immer schneller an. Die Gesamthöhe des globalen mittleren Meeresspiegels im Zeitalter der Höhenmessung seit Januar 1993 hat 90 mm erreicht. Die Ursachen des Meeresspiegel-Anstiegs haben sich deutlich verschoben. 1997 bis 2006 stieg der Meeresspiegel um 3,04 mm pro Jahr an. Hauptursache war die „thermische Expansion“ durch Erwärmung des Meerwassers, die 1,34 mm pro Jahr verursachte. Die zweitwichtigste Quelle des Anstiegs des Meeresniveaus lag in der Gletscherschmelze mit 0,56 mm/ Jahr, gefolgt von Eintrag von Wasser aus den Kontinenten von 0,44 mm/Jahr. Die Schmelze des Grönlandeises und die arktische Schmelze waren hingegen von geringerer Bedeutung. (0,44 mm/Jahr und 0,05 mm/Jahr.)
Im Zeitraum von 2007 bis 2016 hat sich das Bild gewandelt. In diesem Zeitraum stiegen die Meere pro Jahr um 4,36 mm an. Ursache die Erhitzung des Meerwassers mit 1,47 mm/Jahr gefolgt vom Schmelzen des Grönlandeises mit 0,93 mm/Jahr, dem Wassereintrag von den Kontinenten mit 0,85 mm/Jahr, der Gletscher-schmelze mit 0,81 mm/Jahr und der Schmelze der Antarktis mit 0,47 mm/Jahr. Stieg das Meeresniveau durch Eisschmelze in 1997 bis 2006 noch um 1,02 mm/Jahr, beschleunigtes sich die Eisschmelze in den folgenden 10 Jahre auf mehr als das Doppelte, nämlich 2,21 mm/Jahr. Dieser Effekt des Klimawandelts führt zu einem dramatischen Verlust der Eismassen der Erde und zu einem deutlichen Anstieg des Meeresspiegels. Der Verlust des Eises hat auch noch eine weitere Erwärmung der Erde zur Folge, da Eis weitaus mehr Licht reflektiert als dunkle Landmassen.
Um die Erhöhung des Meeresspiegels zu stoppen fordert die ÖDP NRW eine deutliche Reduktion der CO2-Emission, über die unzureichende Zielsetzung des Klimapakets der Bundesregierung hinaus. Insbesondere fordert die ÖDP einen umgehenden Stopp der Kohleverstromung, da dies mit dem größten Effekt bei einer CO2-Reduktion beitragen kann.
In Nordrhein-Westfalen war die Braunkohleverbrennung in 2018 allein für den Ausstoß von etwa 80 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich. In NRW wurden insgesamt 280 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausge-stoßen. Fast ein Drittel davon geht somit auf das Konto der rheinischen Braunkohle. Daher ist der umgehende Ausstieg aus der Braunkohle die effizienteste CO2-Reduktionsmaßnahme in NRW. Die ÖDP NRW hat keinerlei Verständnis dafür, dass sowohl die NRW-Landesregierung als auch die Bundesregierung dieses Reduktionspotential nur sehr zögerlich angeht. _________________________________________________________________________________
Quellen:
World Meteorological Organizatrion: library.wmo.int/doc_num.php
Bildquelle: Pixabay_Cobe68