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Lokalnachricht

ÖDP zur Errichtung eines zentralen Bereitstellungslagers für Atommüll in Würgassen

(Höxter) - Es gibt ja immer noch genügend Uneinsichtige, die von einer Wiedergeburt der Atomenergie träumen. Zu ihnen zählt auch ein Politiker, der beste Chancen hat der nächste Parteivorsitzende und Kanzlerkandidat der CDU zu werden. Seiner Meinung nach lässt sich mit der Atomenergie am besten der Klimawandel bekämpfen. Das, was jetzt in Würgassen geplant ist, sollte alle eines Besseren belehren. In Würgassen soll ein Zwischenlager für schwach- und mittellradioaktiven Müll von den zum größten Teil abgeschalteten 35 Atomkraftwerken aus dem ganzen Bundesgebiet entstehen. Nach der Zwischenlagerung am Standort Würgassen wird der Atommüll dann in das 90 km entfernte Endlager Schacht Konrad bei Salzgitter transportiert. Der gesamte schwach- und mittelradioaktive Atommüll Deutschlands landet also ab 2027, wenn die baulichen Voraussetzungen dafür geschaffen worden sind, erst einmal in Würgassen.

Aus Sicht der ÖDP ist diese Standortentscheidung ein absolute Überforderung und Missachtung der ökologisch und touristisch einmaligen Region des Weserberglandes und des Kreises Höxter. Würgassen wurde unter 28 Standorten als der am besten geeignete ausgewählt. Man wird jetzt darüber streiten, ob nicht andere Standorte nach den vorgegebenen Kriterien besser geeignet wären und dass die Informationspolitik der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) hätte besser sein können. Aus Sicht des ÖDP-Kreisverbandes Höxter/Lippe wäre es die beste Lösung, das Zwischenlager in unmittelbarer Nähe des Endlagers Schacht Konrad zu errichten. Wenn auf dem Gelände selbst kein Platz ist, dann sollte in einem benachbarten Gewerbe- oder Industriegebiet eine geeignete Fläche erworben werden, auf der dann das 325 lange, 125 breite und 16 Meter hohe Gebäude für die Zwischenlagerung des Atommülls errichtet werden kann.

Zu dieser Überlegung ist die Entsorgungskommission für Atommüll bereits im Jahre 2018 gekommen. Es wäre wichtig zu erfahren, was genau dagegen spricht. Die Befürchtung, dass mit der Genehmigung für die Errichtung einer Halle zur Zwischenlagerung auch der Standort für die Endlagerung (Schacht Konrad) neu genehmigt werden müsste, halten wir für unbegründet, denn hier geht es um tiefengeologische Kriterien und ganz andere Zeiträume. Das Zwischenlager soll nach 30 Jahren geschlossen werden, der Atommüll im ehemaligen Erzbergwerk Schacht Konrad wird aber mehrere hunderttausend Jahre dort gelagert und bewacht werden müssen. Es soll hier noch erwähnt werden, dass das eigentliche Problem der Atomenergie, die Entsorgung des stark radioaktiven Mülls (abgebrannte Kernbrennstäbe) noch in keinster Weise gelöst ist.

Nach einem Endlager wird hier immer noch gesucht. Und dieses Endlager müsste wesentliche höhere Anforderungen erfüllen als der Schacht Konrad, auch wird die Lagerung wohl Millionen Jahre dauern. Vor diesem Hintergrund ist es absurd zu behaupten, der Atomstrom sei besonders billig, er ist von allen Energieformen mit Abstand der teuerste.

 

(Bild: Wolfgang Seemann, Bildquelle: ÖDP Höxter-Lippe)

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