Lokalnachricht
ÖDP: Winterdienst muss besser werden
Bottrop / NRW /
Zum Jahreswechsel gab es von vielen Bottroper Bürgern heftige Kritik am Winterdienst der BEST. Die ÖDP-Fraktion glaubt, dass der Winterdienst effektiver werden muss, sieht das Problem aber nicht bei den Mitarbeitern, sondern in der Organisation und im vorhandenen Material.
Von der harten Kritik der SPD, namentlich der Ratsfrau Palberg, waren die Ökodemokraten dennoch überrascht. Noch vor zwei Jahren hatte die SPD der ÖDP gnadenlosen Populismus vorgeworfen, weil diese nach den Erfahrungen des Winters 2008/2009 öffentlich Verbesserungen angemahnt hatte. Der ÖDP wurde damals von verschiedenen Seiten im BEST-Verwaltungsrat und im Bauausschuss der Kopf gewaschen. „Das damalige Ratsmitglied der ÖDP, Jörg Beckfeld wurde von Frau Palberg deutlich abgewatscht“, erinnert sich Johannes Bombeck.
Das vor dem letzten Winter von der BEST geänderte Konzept hat absolut chaotische Verhältnisse verhindert, aber auch deutlich gezeigt, wo mit dem vorhandenem Personal und Maschinenpark die Grenze des Machbaren liegt
Einige Problemlösungen liegen aus Sicht der ÖDP auf der Hand, wenn man einen Blick in die Nachbarstädte wirft. In den meisten Ruhrgebietstädten war der Winterdienst genauso schlecht wie in Bottrop. Berufskraftfahrer aus dem Nahverkehr des Ruhrgebietes können sich hier ein halbwegs objektives Urteil erlauben. Die Stadt Gladbeck bietet ihren Bürgern allerdings einen sehr guten Räumdienst an. Grund für besser geräumte Straßen und Fußwege sind schnellere Umlaufzeiten als in Bottrop und ein Räumbeginn unmittelbar nach dem Schneefall.
In Bottrop waren die Räumfahrzeuge zwar nachweislich häufig unterwegs und haben kräftig gestreut. Ist die Schneedecke aber erst einmal festgefahren, hilft kein Räumen und Streuen. Besonders auf den Strecken der Winterdienstkategorie 2 (Straßen mittlerer Bedeutung) und den Abbiegespuren war das Problem bemerkbar. Die Folge waren teils völlig vereiste Fahrbahnen im ganzen Stadtgebiet z.B. auf der Devensstraße. Auch die Reihenfolge bei der Räumung von Fußgängerüberwegen scheint sich nicht an der Bedeutsamkeit zu orientieren.
Das in den meisten Bottroper Wohnstraßen keine Räumung durch die BEST durchgeführt werden muss, sei vielen Menschen nicht bewusst, auch nicht, das Anlieger einer Straße in Winterdienstkategorie 3 ja auch keine Winterdienstgebühr zahlen. Die BEST versichert jedoch, in konkreten Gefahrensituationen auch dort für eine Räumung zu sorgen. Hier hatte die ÖDP schon länger eine ausführlichere Information der Bürger gefordert.
Nun ist eine glatte Fahrbahn in einer Wohnstraße bei umsichtiger Fahrweise und entsprechender Bereifung durchaus befahrbar. Aber Straßen mit extremen Gefälle z.B. Unterberg, Wildland, Im Springfeld waren in der Steigung auch mit optimaler Bereifung irgendwann nicht mehr befahrbar. Da Anrufe bei der BEST aufgrund der Vielzahl von Beschwerden nicht mehr durchkamen, griffen die Anwohner zur Selbsthilfe und änderten durch die illegale Entfernung einer städtischen Barriere den Verkehrsfluss in Richtung Armeler Straße.
Für den ÖDP-Vertreter im Verwaltungsrat der BEST, Stefan Krix, ist die Schaffung von mehr Flexibilität der Knackpunkt für zukünftige Konzepte: „Wir müssen die Aufteilung der Straßen in die 3 Kategorien jeweils vor dem Winter überprüfen, die Schneeräumung unmittelbar nach dem Schneefall beginnen lassen und bei zukünftigen Anschaffungen stärker auf Mehrzweckfahrzeuge setzen, die bei extremen Wintern kostengünstig umgerüstet werden können.“
Da die BEST alle Kosten über Gebühren finanzieren muss, ist der ÖDP klar, das ein besserer Winterdienst nur über höhere Beiträge der Bürger möglich ist.